Yara Sayed Issa ( Turkei/ Österreich) in Idlib. Sie besucht derzeit ihr letztes Jahr am Gymnasium in Wien.
Deutsch
ECHOS DER FREMDE[1]
Ich möchte von einem Teil meiner Erfahrungen ins Exil und meiner Flucht vor dem Krieg erzählen. Ich bin erst neunzehn Jahre alt und habe noch viel zu erleben und zu entdecken. Ich kann Ihnen nicht viel über den Krieg in Syrien berichten, da ich erst sieben Jahre alt war, als wir in die Türkei geflüchtet sind. Ich erinnere mich nur an die Demonstrationen und das Geräusch von Schüssen aus unserem Haus, und der Strom war oft unterbrochen.
Viele Menschen haben damals schmerzhafte Zeiten durchlebt und den Tod vor Augen gesehen, auch meine Familie. Auf eine Weise und durch Gottes Gnade war ich jedoch oft vom direkten Risiko verschont. Zum Beispiel, als die Sicherheitskräfte zu uns nach Hause kamen, meinen Vater und meine Brüder zu Boden warfen, Waffen auf sie richteten und sie dann brutal mitnahmen – ich habe das nicht gesehen, weil ich bei meinem Großvater schlief.
Wie vermisse ich das Wort "Haus meines Großvaters" und vermisse ihn sehr. Ich bin das einzige Mädchen in meiner Familie, daher fühlte ich mich, als ob das Haus meines Großvaters und meine Verwandten meine Einsamkeit füllten und begleiteten. Ich wollte nur die schönen Erinnerungen an Syrien bewahren. Jetzt fühle ich mich sehr fremd, weil er nicht bei uns ist.
Ich erinnere mich an das Haus meines Großvaters in Syrien mehr als an unser eigenes Haus. Ich war immer bei ihm, selbst wenn ich mit jemandem aus meiner Familie gestritten habe, ging ich zu meinem Großvater, um bei ihm zu schlafen. Ich vermisse die Verwandten sehr, die kontinuierlichen Familienzusammenkünfte. Ramadan und Eid waren hier ganz anders; sie hatten einen anderen Geschmack, eine andere Farbe und eine andere Freude.
Das ist noch nicht alles. Die Migration von der Türkei nach Österreich hat uns auch von meinem Bruder getrennt. Jetzt fühle ich mich mit meiner Familie nicht stabil, da ein Mitglied nicht bei uns ist. Ich spüre seine Abwesenheit sehr
Ich bitte meine Eltern oft, mir Geschichten und Erzählungen aus ihrer Zeit in Syrien zu erzählen. Ich möchte mehr über unsere Familie und ihre Geschichte erfahren. Ich sehne mich danach, alles über mein Land. Ich erinnere mich noch lebhaft an den Moment, als wir unsere Heimatstadt Idlib verließen. Wir hatten im Haus meines Großvaters gewohnt, das direkt neben unserem eigenen Haus lag. Mein Vater war bereits vor uns in die Türkei geflüchtet. Am Tag vor unserer Abreise ging ich nach oben, um meine Kleidung und persönlichen Sachen aus meinem Zimmer zu holen. Ich erinnere mich noch an meine Traurigkeit und meine Gedanken, als ich das Haus betrachtete und mich von meinem neuen Zimmer verabschiedete. Es war das erste Mal, dass ich ein eigenes Zimmer und ein großes Bett hatte, da ich noch ein Kind war. Meine Mutter hatte gesagt, dass wir zurückkehren würden, aber obwohl ich ein Kind war und nicht viel von dem verstand, was um mich herum geschah, fühlte ich sehr, dass wir nie wieder zurückkehren würden. Ich betrachtete alles mit einem Abschiedsblick. Am nächsten Tag stiegen wir vor dem Haus meines Großvaters ins Auto. Ich schaute aus dem Autofenster auf das Gebäude und alles drumherum und sagte innerlich: "Vergiss diesen Moment nicht, denn du wirst wahrscheinlich nie wieder zurückkehren."
Diese Erinnerungen spiegeln den tiefen Schmerz und die Sehnsucht vieler Menschen wider, die ihre Heimat verlassen mussten. Der Verlust des Vertrauten und die Ungewissheit über die Zukunft sind Gefühle, die viele teilen. Es ist wichtig, solche Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen, um den Schmerz der Trennung zu lindern, zu wissen und zu verstehen, was dort geschehen ist. Dieses Verlangen nach Zugehörigkeit ist mein zweites Leid in der Fremde. Egal, was passiert und was andere Länder uns bieten, ich kann mich ihnen nicht zugehörig fühlen. Wie sehr wünschte ich, in meinem Geburtsland zu sein, jedoch ohne Tyrannei und Ungerechtigkeit – dem Land meines Vaters und meiner Großeltern.
Übersetzt von Ishraga Mustafa Hamid
Lektoriert von: Eva Surma
[1] Diese Erzählung ist das Ergebnis eines Kreativen Schreibwerkstatt, der von Dr. Ishraga Mustafa Hamid geleitet. Die auf Einladung und Organisation von Syrischer Integrationsverein As-Salam
Arabisch
أصداء الغربة
أود أن أشارككم جزءًا من تجربتي في الغربة والتهجير بسبب الحرب. ما زلت في التاسعة عشر من عمري، ولدي الكثير لأراه وأكتشفه. لا أستطيع أن أخبركم بالكثير عن تجربتي في الحرب التي دارت في سوريا، فقد كنت في السابعة من عمري عندما هاجرنا إلى تركيا. ما أذكره من تلك الفترة هو المظاهرات، وسماع أصوات إطلاق النار بالقرب من منزلنا، كما كان يحدث انقطاع متكرر في التيار الكهربائي.
بالتأكيد، كثيرات مررن بتجارب قاسية وصعبة مثلي، وشاهدن الموت أمام أعينهن، ومنهن عائلتي. ولكن بطريقة ما، ولطفًا من الله، كنت بعيدًا عن الخطر في أغلب الأوقات. على سبيل المثال، عندما جاء رجال الأمن إلى منزلنا ووضعوا أبي وإخوتي على الأرض، ووجهوا الأسلحة عليهم أمام أمي، ثم أخذوا أبي بطريقة وحشية، لم أكن شاهدًا على ذلك لأنني كنت نائمة في منزل جدي. ومن هنا، أريد أن أتحدث معكم عن الحرمان والفقد الذي بدأ يساورني منذ مغادرتنا لوطننا.
"بيت جدي!" كم أفتقد هذه الكلمة وكم أفتقدهم. أنا البنت الوحيدة في عائلتي، لذا أشعر أن بيت جدي وأقاربي كانوا يملأون وحدتي ويآنسونها. كنت أريد أن أحتفظ فقط بالذكريات الجميلة من سوريا، ولكن الآن أشعر بالغربة الشديدة لأنهم ليسوا بجوارنا. أتذكر بيت جدي في سوريا أكثر من بيتنا، فقد كنت دائمًا عندهم. حتى عندما كنت أتشاجر مع أحد أفراد عائلتي، كنت أذهب إلى بيت جدي. أفتقد الأقارب بشدة، وأفتقد تلك التجمعات العائلية المستمرة. كان رمضان والعيد مختلفين تمامًا هنا؛ كان لهما طعم ولون وفرحة لا يمكن مقارنتها. ولا يكفي هذا، فالهجرة من تركيا إلى النمسا فرقتنا عن أخي أيضًا. الآن، لا أشعر بالاستقرار أنا وعائلتي، وهناك فرد منا ليس معنا. أشعر بغيابه كثيرًا.
أطلب من أهلي كثيرًا أن يرووا لي قصصًا وحكايات عن سوريا. أريد أن أسمع المزيد عن العائلة وأحداثها، وأرغب في معرفة كل شيء عن بلدي وما حدث فيها. أريد أن أشعر بالانتماء، وهذه هي معاناتي الثانية في الغربة. الانتماء، مهما قدمت لنا البلدان الأخرى، لا أستطيع أن أشعر بالانتماء لها. كم كنت أتمنى أن أكون في بلدي الذي وُلدت فيه، ولكن من دون استبداد وظلم، في بلد أبي وأجدادي
إلى الآن أذكر جيدًا لحظة خروجي من مدينتي إدلب في آخر أيامنا هناك. بقينا في بيت جدي الذي كان بجوار بيتنا. كان أبي قد هرب قبلنا إلى تركيا. قبل السفر بيوم، صعدت إلى المنزل لجمع ثيابي وأغراضي من غرفتي. إلى الآن أذكر حزني وتفكيري بينما كنت أشاهد المنزل وأودع غرفتي الجديدة، التي كانت المرة الأولى التي أحصل فيها على غرفة وتخت واسع، كونني كنت ما زلت طفلة. قالت لي أمي إننا سوف نعود، وأن غيابنا لن يتجاوز شهرًا بالكثير. لكن بالرغم من أنني كنت طفلة ولا أفهم كثيرًا ما يحدث من حولي، كنت أشعر في أعماقي أننا لن نعود أبدًا. كنت أنظر إلى كل شيء بنظرة وداع. في اليوم التالي، صعدنا في السيارة التي كانت أمام بيت جدي. نظرت من نافذة السيارة إلى البناية وكل ما حولها، وأنا أقول في داخلي: "لا تنسي هذه اللحظة أبدًا، لأنك على الأغلب لن تعودي مجددًا