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EIN MOMENT REICHT

Ein Moment reicht

Wenn du als Fremder

vor einem halb geöffneten Fenster

überrascht innehältst

wegen des silbrigen Gelächters

das aus ihm dringt

Hineinschauend in die geliebten Augen

Den Schmutz des Tages von sich abwaschend

während sich das lärmen unschuldiger Stimmen

vermischt mit dem Geruch des frischen Gekochten

Während du an einem Bach entlangläufst

der durch eine weite Wiese fließt

an dessen Ufern der Rasen schier ertrinkt

Im pulsierenden Säckchen der Zeit

liegt der ewige Moment der Freude

der aus allen Poren herausströmen möge

Mit dieser Fühlung kannst du durch das Leben gehen

Wie mit einem engen Freund, der dich nie verlässt

Wie ein Glühwürmchen, das in bedrohlicher Nacht

plötzlich vor dir auftaucht.

SO VIEL LUFT WIE EIN ATEMZUG

In einem Atemzug

lebe ich viele Leben

Der Hauch, der

durch die aufgehende Blüte weht

Der Schweiß, der aus dem Körper

des siegreichen Athleten strömt

Das Stöhnen der

von Liebe beglückten Frau

Die Luft, mit der

der Junge Dichter

schon am Frühen Abend

seine Kerze ausbläst

Der dichte Staub des

im Sturm einstürzenden Daches

Der letzte Seufzer

des sterbenden Mannes

In einem Atemzug

sterbe ich viele Tode

WARTEN AUF SCHLAF

Wartend auf Schlaf

sind viele Träume heute wieder woanders hingegangen

Zu solchen Augen,

die durch ihren Glanz den Tag besiegen

und sobald der Abend kommt, legt die Diva des Schlafes Blumen auf ihre Wimpern

Oder in Eile, um einen Staudamm zu bauen

zu den Augen, deren Licht im Fluss des schwarzen Tages weg fließt.

Oder sie gehen nirgendwo hin

Auf der Stelle tretend

warten sie auf ihren eigenen Schlaf

zwischen dem von Gras bewachsenen Weg

und dem Wartesaal, wo Tag und Nacht wie zwei Zeiger einer Uhr

nur tiktaktiktaktiktak machen.

Übersetzt vom Lyriker