Margarita Valdivia (Mexico/ Österreich) Margarita Valdivia wurde 1972 in Guadalajara, Mexiko, geboren. Sie hat an zahlreichen Schreibwerkstätten teilgenommen und Gedichte bzw. Prosa-Texte in verschiedenen Literaturzeitschriften in Österreich und Mexiko publiziert. Seit 1998 lebt sie als Grafikerin und Übersetzerin in Wien.
Deutsch
I
Nackte Stille
wie der Affront, ein Schatten zu sein
einfach, besänftigter Staub auf den Dingen zu sein
Ich habe viele Gründe zu schweigen und doch singe ich
Dieser Moment steigt
will der in die Enge getriebene Ort der Erinnerung sein
will eine Mauer sein
oder nur flüstern
Der Verlust der Schlacht bleibt im Feuer
die Worte, die von einem fremden Lied verführt werden
die wenigen Worte bleiben in meinen Händen
womit das Gedicht triumphiert.
II
Diese Sehnsucht nach dir lässt mich atemlos zurück
Deine Lippen sagen das Unmögliche voraus,
ohne mich zu berühren
Unsere Schatten kommen näher
und wir sind so in dieser Flut gestrandet
die uns entfernt und doch näher
bringt
die uns erschüttert und alles vergessen lässt.
III
Ich trinke von deinem Blick
(Es ist ein Wagemut)
und so langsam höre ich Geheimnisse und Mysterien an die du es noch nicht wagst
Nahe bei dir bin Ich Sturm und dann Ruhe.
IV
Ich komme sehnsüchtig zurück
immer nur wackelig um die Kraft deines Lichts zu suchen
(Es ist nur ein Blitz, der es wagt zwischen Flamme und Flamme)
Alles ist weg wenn ich den Samt deiner Haare berühre
Alles ist weg wenn ich deinen Herzschlag höre
dein Herz überfliegt die Höhen unseres Himmels.
Übersetzt von der Lyrikerin
Spanisch
I
Silencio desnudo
como la afrenta de ser sombra
de ser apenas
apaciguado polvo sobre las cosas
Estoy asi
impronunciable
llena de razones para callar y sin embargo
canto
Este instante se subleva
quiere ser el lugar acorralado de la memoria
quiere ser muralla
o apenas murmullo
Queda en el fuego lo perdido de la batalla
las palabras seducidas por un canto extranjero
quedan en mis manos los pocos vocablos
con los que triunfa el poema.
II
Esta añoranza de tí me deja sin aliento
tus labios sin tocarme auguran lo imposible
nuestras sombras se aproximan
y estamos asi varados en esta marea
que se alza nos aleja y nos aproxima
nos sacude y deja ajenos a todo.
III
Bebo de tu mirada
(es un atrevimiento)
Y asi despacio escucho secretos y misterios
a los que aun no te atreves
Cerca de tí
soy tormenta
y después quietud.
IV
Vuelvo anhelante
siempre apenas temblorosa
a buscar la fuerza de tu luz
(es apenas un destello que se atreve
entre flama y flama)
Todo se ausenta
si toco el terciopelo de tu pelo
Todo se ausenta
si escucho tu palpitar
tu corazón rozando las alturas
de nuestro cielo.