Zohir Abu Saad (Syrien / Österreich) Geboren 1987 in Syrien, wuchs Zohir Abu Saad in einer Familie auf, in der Bildung und Wissenschaft stets einen sehr hohen Stellenwert hatten. Er besuchte die Grundschule in Al-Shaghour (Damaskus), die Mittelschule Badr Al-Din Al-Hasani und maturierte schließlich im Akademischen Gymnasium. Dies berechtigte Abu Saad, der von klein auf von arabischer Literatur beeinflusst wurde, zum Studium an der Literarischen Fakultät der Universität Damaskus, welches er in der Folge mit Auszeichnung abschloss. Abu Saad,, wurde vom Nagib-Mahfuz-Verlag für den Literaturnobelpreis im kommenden Jahr vorgeschlagen und ist.

 

 

Deutsch

 

 

Jasmin,

 

wie glänzendes Mondlicht,

 

strahlend rein und unberührt,

 

leuchtend in der absoluten Stille.

 

Gott hüllte sie in eine Aura aus Würde und Ehrfurcht.

 

Sie stand in voller Blüte ihrer Lebenskraft, war fleißig und beharrlich.

 

Eine Frau, deren Feuer durch die Stärke der Hingabe und Begeisterung sowie des geheimnisvollen Schweigens brannte,

 

und das durch ihren Mut angefacht und durch ihren Anstand sowie ihre vielsagende Stille beschützt wurde.

 

Ihr Schweigen ruft Erinnerungen an die Ruhe und Stille des Sommers in Damaskus wach. Sie war eine Frau, welche mit der Beharrlichkeit des Jasmins über die Brücken aller Herzen schritt und dort, tief im Inneren, Leidenschaft weckte. Ihre faszinierende Ausstrahlung erfüllte jeden Winkel der Seele und mit ihren Pfeilen der Weisheit eroberte sie in Windeseile den ganzen Geist.

 

Sie war eine Frau, die bereits durch ihr Waisendasein gereift war, noch bevor sie das Wort ›Papa‹ sagen konnte.

 

Armut. Einfachheit. Vaterlosigkeit. Not. Natürliche Schönheit. – Ist all dies in einer Frau vereint, dann sei dir bewusst, dass du vor einem Engel stehst, der mit dem Staub der Keuschheit bedeckten ist. Sie war von jener Reinheit und natürlichen Schönheit, die keine andere Frau je ausstrahlt, selbst wenn sie es noch so gut verstünde, sich zu schminken. Eine Reinheit, so groß, dass sie sich von den paradiesischen Ghuta-Oasen im Osten bis hin zum tiefweißen Schnee des Berges Hermon im Westen erstreckte. Eine Reinheit, deren Stolz auf ihre Tugendhaftigkeit so groß war wie der Berg Kasiun. Eine unschuldige Reinheit, die noch nicht von Blicken verbrannt wurde und die noch keine Lippen mit einem Kuss verabschiedet hatten. Eine Reinheit, bedeckt unter dem Duft der Vergangenheit und dem Lächeln der Zukunft: Das war Jasmin.

 

Die einzigartige Jasmin.

 

Zwanzig Jahre alt.

 

 

 

Sie versetzte die Schönheit selbst

 

mit ihrer Vollkommenheit in Erstaunen.

 

Ihre Wangen, so zart wie die glatte Haut eines Apfels

 

und sie zu streicheln ist süßer als das Naschen von Honig.

 

Ihre Lippen, so lieblich rot wie der Saft der Maulbeeren, bringen Dichtkunst und literarisches Talent zum Erblühen, um mit Worten der Poesie ein Bild von ihr zu malen.

 

Ihre Augen, härter als die Tyrannei, wilder als das Hochwasser und von satterem Grün als die Gärten des Paradieses. Deine Blicke verlieren sich darin. Du hältst inne, dein Atem stockt und du findest dich zitternd im Labyrinth eines grünen Waldes wieder.

 

Ihr Haar, dunkel vor Trauer, lang und tiefschwarz wie die Nacht, bewegt sich sanft in einer zarten Frühlingsbrise.

 

Eine glänzende Grazie, der Gewandtheit von Schmetterlingen gleich und von der Leichtigkeit orientalischer Seide. So steht man brennend vor Leidenschaft unter den Wolken ihrer bezaubernden Verführung.

 

Mit Weisheit, die Scharfsinn in sich trägt – der Weisheit einer zwanzigjährigen Frau, glühend vor Vernunft und Geschick. Die Stürme der Zeit wehten den Staub von ihrer Klugheit und wiesen ihr den Weg in die Welt der Literatur und der Liebe zum Schreiben.

 

Sie löschte ihren Wissensdurst mit Romanen, alten Schriften und Tageszeitungen, und es gibt niemanden, dessen Charme dem ihren gleichkommt. Dünen aus Papier stapelten sich, die Tinte in ihrer Feder bebte ungeduldig und ihre Worte tanzten auf den Zeilen, um Armut, Hunger, Politik, Frauen und ihren Rechten sowie der Freiheit eine Bühne zu bieten. Und all das, trotz ihres jungen Alters, mit erschreckender Lebenserfahrung.

 

 

 

Dies ist die Generation der Feder, die das Schweigen der Tinte bricht und sich gegen das gebetsmühlenartige stumpfsinnige Blöken der Medien auflehnt.

 

Dies ist eine Generation, die mit innerer Bereitschaft bewaffnet ist, um lautstark ihre Würde zurückzufordern.

 

Eine Generation, die brodelt wie ein Vulkan und die von den Parolen der zerrissenen Nationalismen nicht gezähmt werden kann. Eine Generation, die sich nicht von der trügerischen Mimik der Schreckensherrscher überzeugen lässt und die nicht von lautstarken, falschen Parolen zum Schweigen gebracht werden kann.

 

Eine Generation, die sich gegen die Ausbeuter auflehnt, die den Reichtum und das Vermögen des Volkes gestohlen haben. Eine Generation der Anführer und der Sintflut, die missbrauchte Namen, verschlagene Menschen und korrupte Schichten hinwegspülen wird.

 

Eine Generation, die gelernt und studiert hat, um ihre Stimme zu erheben und hinaus auf die Straße zu gehen.

 

Eine Generation der Aufstände und der Rebellion. Eine Generation, die für die Wiedererlangung der geraubten Rechte kämpft.

 

Eine Generation, die lieber tot unter der Erde liegen würde, als ausgebeutet, unterdrückt und ihrer Freiheit beraubt zu werden.

 

Dies ist die Generation der Blutbäder, der Menschenopfer und der medialen Erschütterung.

 

Die Generation von Krieg und Zerstörung, Mord und Gemetzel, Bestrafung und Vertreibung, Verbannung und Aussiedelung.

 

So wuchs Jasmin zwischen Stapeln an Tageszeitungen heran und verfolgte die verlogenen Schlagzeilen, die Schwarz auf Weiß gedruckten Lügen der Medien, sowie politische Kolumnen, in denen die Verdrehung der Wahrheit und das Unrecht allgegenwärtig waren. Denn im Lande des Jasmins selbst wurde der Jasmin mit jedem politischen Bericht ausgerottet. So musste Jasmin erkennen, dass die Menschen in Syrien, statt ihrer koketten Nachbarin einen guten Morgen zu wünschen, ihren Tag lieber damit begannen, eine Flut an gedruckten Lügen in den Zeitungen zu lesen. Jeden Tag atmen wir zusammen mit der frischen Luft des Morgens den Namen und das Bild eines gottgleichen Herrschers und dessen Erben ein. Seit nunmehr vier Jahrzehnten lassen wir uns von nationalistischen Symbolen und Parolen betäuben, die der Schreckensherrscher und seine Anhänger verbreiten. Seine Bilder findet man überall. An jeder Wand.

 

 

Arabisch

ياسَمِينة،

 

قَمْراء بِتَوَهجِهَا،

 

بَراقة بِصَمتِها المُطرق،

 

لَماعة بِخجَلِها المَحمُومِ بِالحَياءِ،

 

كَسَاهَا الإلَهُ هَالة مُضَمَّخة بِالمَهَابة،

 

مُفعَمَة بِعنفُوَانِ الحَيَويةِ و الإجتِهَادِ الدَؤوب،

 

أُنثَى مُضرَمة بِقوةِ الهِمَةِ و الصَمتِ المُرِيب،

 

مُشتَعِلة بالجُرأة المُصَانة بالإغضَاءِ والسُكُونِ المُبهَم،

 

صَمتٌ يَبعثُ في تأملك بِمَلامِحِها سَكِينةٍ كَصِيفِ دِمَشقَ، إنهَا أنُثى تعبُرُ جُسُور القُلوبِ على جِمَاحِ اليَاسَمِين، وترتَطِمُ في قَعر الأفئِدَةِ بِشَغَفٍ ، وتَبثُ في مَكَامِنِ الأحشَاءِ أعَاصِير جَاذِبِيتِها الخَلابَة ، وتُغِيرُ على الأروَاحِ بِسِهَامِ حِكمَتِها، إنَهَا أُنثَى أنضَجَها اليُتمُ قبلَ أن تَتَلفظ كَلِمة : أبِي،

 

إنَ الفَقرَ والبَسَاطةَ واليُتمَ والحَاجةَ والجَمالَ الطَبِيعي إذا اجتَمَع بِأنثَى فَاعلم

 

بِأنَكَ سَوفَ تَرى مَلاكاً مُعفَراً بِالطُهر، ذَلِكَ الطُهر الذي لم تَصل إلى شَواطِئهِ المُخَمَرَات بِمُعدَاتِ التجمِيل والمكيَاجِ ، طُهرٌ دِمَشقيٌ مُمتدٌ مِنَ جَنةِ الغُوطة شَرقاً إلى نَصاعِ الثُلوجِ المُمتَثِلة على جَبلِ الشَيخِ غَرباً، طُهرٌ شَامِخٌ بِعِفَتِهِ كَكِبريَاءِ قَاسِيون، طُهرٌ عُذري لم تلفَحهُ الأنظَار ولم تَمسَهُ الشِفَاه ، طُهرٌ مُغبَرٌ بِنشوةِ المَاضي و ببَشَاشةِ المُستقبَل، إنَهَا ياسَمِينة،

 

لا يَتَجرأ قَلَمِي إلا أن يَقُولُ لَكَ إنَهَا ياسَمِينة،

 

عِشرُونَ سَنة،

 

 

 

وَصَل بِهَا الجَمَال إلى ذروَةِ الذُهُولِ،

 

بِوَجنَتينِ أشهَى مِن فِراءِ التُفَاحِ السَاحِلي،

 

تَقِفُ مُندَهِشاً على مَلامِسِ خَدينِ ألَذُّ مِن لَعقِ العَسل،

 

وشَفَتَين انحَسِرَ فِيهِما زُلال الدِمَاءِ التُوتِية، ليَتَوثَبَ كُلُ مَا فِيكَ مِن قَوافِي شِعرِية و قَرِيحة أدَبِية لِرسمِهَا بِأحرُفِ الهَامِكَ،

 

وبِعِينَين أحَدُّ مِن الطُغيَانِ، وأشرَسُ مِنَ الطُوفَانِ، وأشَدُّ اخضِرَاراً مِنَ الجِنَانِ، تَتِيهُ حَوافِر نَظَرَاتكَ، وتَضل مَضَارِبَ شَهَقَاتك، لِتجثُمَ مُرتَعِداً في غَابَة مُخضَرة بالمَتَاهَات،

 

وبِشَعرٍ حَالِكٍ بالحِدادِ، ودُعجَة مُسترسِلة بِالظَلام، وبِعَتمة مُسدَلة بالدُكنة، تَغفوا الخِصَالِ المُدلَهِمة على أموَاجِ النَسِيم الدَسِم،

 

وبرَشَاقة رَقرَاقة، كَلبَاقَةِ الفَراشَات ، وخِفَةِ الحَرِيرِ الشَرقِي، لتَقِفَ بحرائِقكَ المُلتَهِبة تحتَ سُحُبِهَا السَاحِرة بِالفِتَن،

 

وبِحكمَة مُضمَّخة بِالذَكَاء ،إنَهَا حِكمَةِ العِشرِينِيات، حِكمَة مَحمُومة بِالفِطنة والحَذَاقة ، كَمَا أنَ زَوابِعَ الزَمَان رَفَع مِن غُبَارِ ذَكَائِهَا إلى فَضاء الأدبِ وهَوَسِ الكِتَابة و عِشق الكِتَاب،

 

 

 

فَلَقد ارتَوَت مِن مَنَاهِل الرِوَايَات، ومِن مَنَابِعِ المُدوِنَات، ومِن الصُحُفِ اليَومِية

 

تَحت ظَاهِرة نَوعِية ليسَ لِجَاذِبِيتِها مَثِيل، حَتى تَحركت كُثبَانِ الوَرقِ واهتَز

 

نِفط الحِبر في قَلَمِها وتَأرجَحت الكَلِمَات على مِنَصةِ السُطور، لِتتَراقَص

 

تَقَارِير عَن الفَقرِ و الجُوعِ والسِيَاسة والمَرأة والحُرِية بِحِنكَة مُخِيفة رُغم

 

صِغَر سِنِهَا،

 

 

 

إنَهُ جِيل القَلم، والخُروجِ عَن صَمتِ الحِبر، والتَمرُد عَلى صَهِيلِ الوَرق،

 

إنَهُ جِيلٌ مُتَأهِبٌ بِعَتَادِ أروَاحِهِ، ومُتَهيئٌ بِجلجَلةِ حَنَاجِرهِ، ومُعَدٌّ لاستردَادِ

 

كَرَامَتِه، إنَهُ جِيلٌ يَغلي كَالبُركَان فَلم تُروضهُ شِعَارات القومِيَات المُمَزَقة، ولم تُخنِعهُ مَلامِح الطوَاغِيت المُقَنَعة، ولم تُسكِتهُ أعَاصِيرِ الشِعَاراتِ الزَائِفة،

 

إنَهُ جِيلُ الثَوراتِ على لُصوصِ الثَرَواتِ، جِيلُ القَادة و الطُوفَانِ الذي سَيجتَثُ أسمَاءٌ مُستَعَارة ووجُوهٌ مَاكِرة وجِباهٌ قَذِرة،

 

إنَهُ جِيلٌ تَعلم مِن أجلِ أن يَتَكلم، وتَفَقه مِن أجلِ أن يَتَدفق،

 

إنَهُ جِيل الإنتِفَاضَات والتَمَرُدِ في السَاحَات واستِردَادِ الحُقوقِ المَنهُوبة،

 

إنَهُ جِيلٌ لبطنِ الأرضِ أحبُ إليهِ مِن استِعبَادِ بَسِيطَة حُريَتِهِ،

 

إنَهُ جِيل حمَامَاتِ الدِمَاء وشلالاتِ الضَحَايا البَشَرِية والهَزَاتِ الإعلامِية،

 

إنَهُ جِيلُ الحُروبِ والدَمَارِ والمَجَازِر والقَتلِ والتَنكِيل والتَشرِيدِ والنَفي والتَهجِير، فَلَقد نَشَأت ياسَمِينة بَينَ أكوَامِ الصُحُفِ اليَومِية، تُرَاقِبُ غِوَاية العَنَاوين الصَادِرة مِن مَطَابِع الإفكِ والضَلالِ، تَتَرصَدُ الأعمِدة السِياسية المُشتَعِلة كَذِباً وجُوراً، فَفي مَوطِنِ اليَاسَمِين يُبَادُ اليَاسَمِين في كُلِ نَشرةٍ سِياسِية، فَكَمَا تَعلم بأنَ المُواطِن في سُوريا بَدلَ أن يَتَصبح بِجَارَتهِ المِغنَاجة فَإنَهُ يَستفِتحُ يَومَهُ بفَيَضَانَاتٍ مِنَ الكَذبِ المَطبُوع في جَرَائِدِ الوَطن، في ضِيَافةِ الصَفحَة الأوَلى كَكُلِ يَوم نَتَشردَقُ مَع أُوكسِجِين الصَبَاح اسمٌ واحدٍ وصُورةٍ واحِدة لِربٍ واحد مِن وَرِيثٍ واحِد، أربَعَة عُقودٍ ونحنُ نُخَدر بِشِعَاراتٍ وَطَنِية، يَبُثُهَا فزَاعَة الوَطن وآلِهَتُهَا الدَمَوية، تَجِد صُورهُ تَحتَلُ كُلَ ثُقبٍ بَكُورٍ مُمَسمَرٌ على كُلِ جِدَار،