Mandakini Pachauri (Indien/Österreich) ist eine in Wien lebende indische Dichterin, sie unterrichtet Yoga und Meditation, ist sozial engagiert und arbeitet für gemeinnützige Organisationen.

"Poesie ist ein weiterer Weg, um die vielfältige Realität des Lebens in der oft verwirrenden Welt von heute zu vereinen. Herkunftsländer und -kulturen sind nur ein Einstieg in die Reise, auf der wir uns alle befinden.“

 

Deutsch

 

English


 

Freiwilliges Exil

 

 

Ich baue hohe Mauern der Stille

Laufe zurück, um meine Spur zu brechen

Du wirst mich nicht finden

 

Ich will

Dass du suchst und suchst

Sehnsucht und Unsicherheit leidend

 

Das ist das Naheste

Das Du je kommen wirst

Zu wissen, was ich bin

 

Um ich zu sein

 

Trage die Maske der Schönheit

Kenne die Welt

Liebe sie trotz ihrer Art

 

Das Messer umzudrehen

Oder was Du für

Den Schlüssel dazu hieltst

 

Schneide Linien in den Handflächen

Zeichne den Weg

Ein Fluss wird rot

 

Gib ihm meinen Namen

 

Ich werde nie zurückkehren

Du wirst zweifeln

Ob du mich jemals kanntest

 

Ich werde die Ecken

Deiner Ablenkungen

Mit Gewissheit füllen

 

Manchmal über mein Sein

Andere Male über dein Fehlen

 

 

 

Der Glauben

 

Ich habe den Tag

Deutsch sprechend verbracht

mit anderen Nicht-Muttersprachlern

 

Präzise und detailliert

Zwingt es uns zu Arbeit

Erlöst von Mehrdeutigkeit

 

Falsch ausgetragen

sind wir nun gewöhnt

zu unzureichendem Ausdruck

 

Unserer gemeinsamer Kapazitäten

und Aufmerksamkeit ohne Erfolg

wir bemühen uns zu verstehen

 

Ohne Erwartung wissen wir

dass dies das Beste ist

das wir tun können

 

Und hoffen dürfen

 

 

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Zeichne eine Spur hindurch

Die Trümmer machen einen Pfad

Um die Ironie willen bestehe auf

Der Wahrheit ein kleines Pfand

 

In vorhersehbaren Bewegungen

Kann nie ändern

Unser schicksalhaftes Spiel

Entschieden Tag für Tag

 

Meine Füße begehen

Das Gebet

Für den lebenden

Und sterbenden Planeten

 

 

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Ich halte meine Hand

Über die Mütter

Erfahren und bereit

Zu nähren und zu trösten

Ihr Segen auf meinem Haupt

 

Ich stehe vor einer Welt

Nicht kennend die Quelle

Unfähig zur Erhaltung

Die Mütter neigen sich darüber

Ihr Segen auf meinem Haupt

 

Mein Leib ist leer

Ich bin stark wie ein Mann

Stärker weil ich trage

Ihr Sorge und Vertrauen

Ihr Segen auf meinem Haupt

 

Komm kämpf mit mir zuerst

Bevor Du es wagst zu stören

Die Kinder fürchten sich

Murmelnd im Schlaf

Ich halte meine Hand über sie

Ihr Segen auf meinem Haupt

 

 

Voluntary Exile

 

 

I build high walls of silence

Cut back to break my trail

You will not find me

 

I want you

To search and search

Suffer longing and insecurity

 

That is the closest

You will ever get

To knowing what I am

 

To be me

 

Wear the guise of beauty

Know the world

Love it in spite of its way

 

Of turning the knife

Or what you took to be

The key to it all

 

Cut lines in your palms

Chart the course

A river runs red

 

Give it my name

 

I will never return

You will doubt

If you ever knew me

 

I will fill the corners

Of your distractions

With certitude

 

Of my being sometimes

At others of your missing

 

 

 

Faith

 

I have spent the day

speaking German

with other non-native speakers

 

Precise and given to detail

it forces us to labor

then delivers us of ambiguities

 

Miscarried premature

we are now inured

to inadequate expression

 

Our shared capacities

and attention fruitless

we struggle to understand

 

Without expectation we know

that this is the best

we can do

 

And hope for

 

 

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Draw a wake through

The debris make a path

For irony’s sake insist

On truth a small pawn

 

In predictable moves

Can never change

Our fateful game

Decided day by day

 

My feet walk

The prayer

For the living

And dying planet

 

 

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I hold my hand

Over the mothers

Seasoned and ready

To nurture and comfort

Their blessings on my head

 

I face a world

Ignorant of the source

Incapable of sustenance

The mothers tend to it

Their blessings on my head

 

My womb is empty

I am strong as a man

Stronger for I carry

Their concern and trust

Their blessings on my head

 

Come fight me first

Before you dare disturb

The children afraid

Mutter in their sleep

I hold my hand over them

Their blessings on my head